Burnout
Wenn Körper und Geist erschöpft sind
Shakespeare 1599: "she burnt with loue, as straw with fire flameth, as soon as straw out burnt."
Übersetzt bedeutet diese Aussage: "Wie ein Strohfeuer brannte sie lichterloh; brannte
lichterloh aus, einem Strohfeuer gleich." Bereits Shakespeare wollte damit die psychische und physische
Erschöpfung zum Ausdruck bringen.
Symptomvielfalt - Wie erkenne ich, dass ich gefährdet bin ?
Dauerhafter Stress und fehlende Bewältigungsstrategien können zu einem Burnout führen.
In der gängigen Fachliteratur wird eine Vielfalt von Symptomen aufgelistet. Insbesondere in
Abgrenzung zu anderen Erkrankungen, wie beispielsweise der Depression, sind
Überschneidungen festzustellen.
Klinisch kategorisiert ist das Burnout im ICD-10 - der internationalen Kassifikation von
Krankheiten - unter Z73.
Charakteristische Merkmale, die in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge auftreten
können, aber nicht müssen. Hierbei sei eine gewisse Phasenhaftigkeit vorausgesetzt:
1. Warnsymptome in der Anfangsphase
vermehrtes Engagement für bestimmte Ziele
man arbeitet nahezu pausenlos
der Beruf wird zum hauptsächlichen Lebensinhalt
Hyperaktivität
Nichtbeachten eigener Bedürfnisse
Verdrängen von Misserfolgen
Beschränkung sozialer Kontakte auf einen Bereich z.B. Klienten
Erschöpfung
chronische Müdigkeit
Energiemangel
Konzentrationsschwäche
2. reduziertes Engagement
Distanzbedürfnis und Vermeidung von Kontakten
Schuldzuweisungen
verstärkte Akzeptanz von Kontrollmitteln, Strafen und Medikamenten
negative Einstellung und Vernachlässigung der Arbeit
verstärkter Rückzug von Problemen mit anderen, oder von der Familie, Partner, Freunden
Betonung von Fachjargon
Dehumanisierung
Desillusionierung
Unfähigkeit zu geben
Verlust von Empathie
Kälte
Verständnislosigkeit
Zynismus
3. emotionale Reaktionen / Schuldzuweisungen
Schuldgefühle
reduzierte Selbstachtung
Selbstmitleid
Gedankenvelorenheit
unbestimmte Angst und Nervosität
verringerte emotionale Belastbarkeit
Schwächegefühl
Neigung zum Weinen
Schuldzuweisung an andere
Vorwürfe an andere
Ungeduld
Launenhaftigkeit
Kompromissunfähigkeit
Intoleranz
Nörgeleien
Negativismus
Misstrauen
4. Abbau
Desorganisation
Unsicherheit
Konzentrationsschwäche
Entscheidungsunfähigkeit
Unfähigkeit zu klaren Anweisungen
verringerte Initiative
verringterte Produktivität
Dienst nach Vorschrift
rigides schwarz-weiß Denken
Widerstand gegen Veränderungen aller Art
5. Verflachung
Verflachung gefühlsmäßiger Reaktionen
Gleichgültigkeit
weniger persönliche Anteilnahme
exzessive Bindung an Einzelne
Meidung informeller Kontakte
Suche nach interessanten Kontakten
Meidung von Gesprächen über die eigene Arbeit
Eigenbrötelein
mit sich selbst beschätigt sein
Einsamkeit
Aufgeben von Hobbies
Desinteresse
Langeweile
6. Psychosomatische Reaktionen
Schwächung der Immunreaktion
Unfähigkeit zur Entspannung
Schlafstörungen
Alpträume
Rückenschmerzen
Kopfschmerzen
Übelkeit
Atembeschwerden
Darmbeschwerden
Herzrasen
Gewichtsveränderungen
sexuelle Probleme
7. Verzweifelung
negative Einstellung zum Leben
Hoffnungslosigkeit
Gefühl von Sinnlosigkeit
Selbstmordabsichten
existenzielle Verzweifelung
An dieser Stelle erspare ich es mir und dem Leser/der Leserin, noch mehr Symptome
aufzuführen.
Deutlich wird, das die Symptome von der Panikattacke bis hin zu Depressionen reichen. Für viele
Menschen sind Symptome wie chronische Müdigkeit, hoher Energieeinsatz, Idealismus oder auch
reduziertes Engagement aus ihrem Lebens- und Berufsalltag bekannt.
Nicht zuletzt Berufsanfänger unterliegen einen gewissen Idealismus, "die Welt verbessern" zu können
und sind am Ende sehr enttäuscht, wenn das nicht der Realität entspricht.
Aber nicht nur die, auch erfahrene Mitarbeiter bleiben nicht verschont. Abhängig von, was für eine
Persönlichkeit diese Mitarbeiterin hat oder auch welcher Belastung sie gerade ausgesetzt ist,
gestalten sich Art und Umfang des Burnout Syndroms.
An dieser Stelle möchte ich verdeutlichen, dass es keinen typischen Verlauf gibt. Es ist stets die
Option gegeben, dass ein Mensch eine oder auch mehrere Phasen überspringt oder Schritte zurück
geht. Auch können Burnoutprozesse mehrfach im Leben durchlaufen werden.
Selbsttest
Einen Selbsttest, ob Sie BURNOUTgefährdet sind, finden Sie beispielsweise auf der folgenden Seite: